Konzept zur Verwirklichung einer Christengemeinde

an der Klosterkirche der Redemptoristinnen,

Wien 23, Endresstraße

 

 

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Derzeitige Situation

Die Klosterkirche Endresstraße liegt am Stadtrand von Wien am Schnittpunkt von vier Pfarreien (Mauer, Am Spiegeln, Atzgersdorf, Liesing) und in einem Gebiet, in dem 90 % der Wohneinheiten in den letzten zehn Jahren entstanden sind. Es gibt daher hier weder gewachsene pfarrliche Strukturen noch traditionelle seelsorgliche Aktivitäten. Früher wurde lediglich am Sonntag für die Ordensfrau­en eine hl. Messe zelebriert.

Im Herbst 1971 begann nun eine Anzahl von Familien unter geistli­cher Führung von Pater Anton Müller SJ von der Betriebsseelsorge Liesing an dieser Kirche mit dem Aufbau einer Gemeinde von erwach­senen Christen. Seither wird unter Verantwortung von Laien eine hl. Messe modern gestaltet (mit rhythmischen Liedern und Predigt-Diskussion) und wöchentliche Glaubensgespräche geführt.

Vom Priester wurden Hausbesuche bei ca. 3000 Neuzugezogenen gemacht, von denen aber höchstens 2- 3 % praktizierende Christen "sind.

Schwerpunkt der Bemühungen ist aber die Bildung von kleinen, über­schaubaren Gemeinschaften innerhalb der Gesamtgemeinde. Drei Familienrunden wurden bisher gegründet sowie ein Mütterclub und ein Club der Älteren. Insgesamt konnten bis jetzt ca. 30 - 35 Er­wachsene und auch Jugendliche zur Mitarbeit gewonnen werden (bei ca. 200 Messbesuchern).

Die Ziele der Gemeinde sind:

1. Schaffung einer Vielzahl von kleinen Gemeinschaften für Menschen in jedem Stand und Lebensalter. Regelmäßige Treffen dieser Gruppen, bei denen in Diskussion und ge­meinsamer Erarbeitung des Glaubensgutes der Glaube vom Einzlnen neu erlebt und vertieft werden kann. Durch die Überwindung der Anonymität wird eine Hilfsgemeinschaft untereinander möglich und dadurch größere Bewusstwerdung der gegenseitigen Verantwortlichkeit.

Die Gruppen sollen offen sein für alle Neuen und sollen durch ihre gläubige Lebendigkeit besondere Anziehungskraft ausüben.

2. Verbindliche, verpflichtete Verantwortung der Erwachsenen für die Gesamtgemeinde, und zwar nicht auf Grund einer et­waigen territorialen Zugehörigkeit, sondern aus persönlicher Verpflichtung.

Führung der Gemeinde durch ein auf Zeit gewähltes Führungs­team.

Koordination der Aktivitäten und Setzung von Prioritäten in der Seelsorge und im Apostolat durch demokratische Metho­den der Entscheidungsfindung.

Zusammenhalt der Kleingruppen durch regelmäßige gemeinsame Treffen und durch gemeinsame Feier der Eucharistie.

Mitverantwortung der Laien für den Glauben und die Verkün­digung, dadurch bewusstere und vertiefte Einstellung allen Fragen des Glaubens gegenüber.

Für die Kinder der Gemeindemitglieder werden geeignete Aktivitäten möglich, für interessierte Jugendliche sollen eigene Gruppen entstehen.

Rechtlich untersteht die Personal-Gemeinde dem Dechanten, und sie hält Verbindung zu den oben genannten Pfarreien.

3. Ausbildung und Schulung der Mitarbeiter auf allen in Frage kommenden Gebieten, z.B. Theologie, Gruppendynamik, Soziologie, Pädagogik, Psychologie usw. unter Heranzie­hung von geeigneten Fachleuten.

4. Apostolat der Gemeindemitglieder in allen ihnen zugänglichen Lebens- und Gesellschaftsbereichen, besonders aber in der und durch die kleine Gruppe.

Höchstes Ziel dieser Gemeinde muss es sein, in dieser Zeit und an diesem Ort die Frohe Botschaft Jesu Christi durch Wort und Tat wieder hör-, erleb- und lebbar zu machen.

Wien - Endresstraße, im Juni 1973

 

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