[33] Steckkontakt, Ausgabe Okt. 2007

 

Menschen wie Du Menschen wie Du Menschen wie Du Menschen wie Du
können Freude teilen können Hoffnung schenken können Licht erspüren können IHM vertrauen,
auch wenn sie selber wund. auch wenn's für sie nicht bunt. auch wenn der Nebel dicht. so wird es schließlich licht.

Elfriede Marek

Am 28. September 2007 hat unsere liebe

LENI WIELANDER

uns für immer verlassen.

Wir trauern mit Gustl und ihrer Familie.

Die Verabschiedung ist am 13.10.2007 um 14 Uhr in der Kirche.

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Liebe Leni!

 

Freitag, 28. 9. 2007

Heute in der Nacht bist Du uns vorausgegangen in den Himmel - Gestern noch haben wir in unserer Gemeinschaft ganz intensiv an Dich gedacht. Du fehlst mir schon jetzt!

 

Ich möchte Dir danken für Dein Leben, so wie Du es mir vorgelebt hast.

 

Für mich warst Du in deiner Art immer wie eine Oma, eine die man sich wünscht, weil sie liebevoll ist, in Traditionen verankert und doch mit der Zeit geht. Mit großer Freude erinnere ich mich an viele schöne Erlebnisse und Gespräche mit Dir. Von Dir ist immer eine unglaublich große Kraft und Zuversicht ausgegangen, und oft hast du mich in meiner Ungeduld mit den Worten getröstet: „Das wird schon werden!

 

Einer meiner Lieblingssinnsprüche lautet:

"Gott gebe mir den Mut und die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge geduldig anzunehmen, die ich nicht ändern kann. Und Gott schenke mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

 

Der Sinnspruch trifft auf Dich und Dein Leben zu, wie auf kaum einen anderen Menschen, den ich kenne. Wie Du gekämpft hast, als es Gusti nach seinem Sturz so schlecht gegangen ist, wie Du dich „reingehaut“ hast, als es darum ging, gemeinsam ein Fest zu feiern, wie Du ertragen hast, dass vieles nicht mehr möglich ist, was Du gerne getan hast, wie Du versöhnt Abschied genommen hast von dieser Welt. Wenn ich den Spruch lese, werde ich immer an Dich denken müssen!

Du warst ein Vorbild für mich!

 

Unglaublich, mit welcher Zielstrebigkeit Du den Weg ins Kloster gesucht und gefunden hast. Keine Krankheit, keine finanzielle Sorge, keine zusätzliche Übersiedlung (Du musstest 2x übersiedeln, mir war einmal schon fast zu viel) war Dir zu groß, um Dich daran zu hindern, mit uns eine Wohn-Gemeinschaft zu bilden.

 

Du warst immer da für andere Menschen, Deine Gastfreundschaft ein Labsal für jede Seele. Die vielen schönen Herbsttage in eurem wunderschönen Haus waren jahrelang eine Kraftquelle für mich im nebeligen Oktober. Besonders gerne erinnere ich mich an die Zeit, als wir gemeinsam im Waldviertel waren und oben auf der neuen Terrasse gesessen sind. Du konntest Geschichten erzählen, herzlich lachen und einen überraschen, mit Worten und Taten. Aber Du konntest auch streng und ungehalten sein. Erinnerst Du Dich noch, als Du einmal beim Fastenessen gemeint hast, so könne man Linsen nicht zubereiten und sogleich das Gericht, das andere gekocht haben, nach Deiner Art verändert hast.

 

Man konnte Dir aber nie böse sein, denn Du hast es immer gut mit uns gemeint und warst Dir nie zu gut dazu, den ersten Schritt auf den anderen zuzugehen. „Komm her - sind wir wieder gut“, eine kräftige Umarmung, und der Konflikt war vorbei.

 

Manchmal hast Du uns mit deinen Ideen auch sehr gefordert. Denn mit Deiner Zielstrebigkeit, mit der Du Dir Dinge in den Kopf gesetzt hast und dann andere dazu gewonnen hast, mit Dir die Sache auch umzusetzen, war ganz charakteristisch für Dich. Ganz egal ob es um Hausschmuck, Garten oder Flohmarkt ging.

 

Du warst einmalig - so wie es eigentlich jeder Mensch ist - aber bei Dir hat man es besonders stark spüren und sich daran freuen dürfen!

 

Du hast mir mal anvertraut, dass Du eigentlich immer gerne gewollt hast, dass man Dich Magdalena nennt. Verzeih mir, dass ich es nicht geschafft habe! Du als "LENI" warst so ein Original, dass ich eine Namensänderung in meinem Herzen nie zustande gebracht habe.

 

Ich bin Gott dankbar, dass er uns vor deinem Abschied noch Dein 70. Geburtstagsfest geschenkt hat. Es war ein wunderschöner Abend, wir haben herzhaft miteinander gelacht, als Du versucht hast uns „deine Wohngemeinschaft“ beim Kochen, Blumen schmücken und Dichten zu koordinieren.

 

Du bist uns vorausgegangen in den Himmel und hast uns Deine Umwelt, alle Dinge die Dir wichtig waren, zurückgelassen. Mit einer Ruhe und Zuversicht, mit einem Gottvertrauen, das mich unglaublich stark bewegt hat.

 

Ich wünsche mir, dass es mir eines Tages, wenn Gott mich zu sich ruft, auch gelingen möge, so versöhnt und zuversichtlich loslassen zu können!

 

Danke r alles, was Du uns geschenkt hast!

Leon Lenhart

 

Magdalena Wielander (1937-2007)

 

Wir sind sicher nicht die einzigen, die es noch nicht glauben können. Wir wissen sicher auch nicht, wann wir es endgültig begreifen werden.

 

Am Freitag, den 28. September 2007, um 7:30 Uhr früh ist Leni von dieser Welt gegangen. Sie ist zu dem heimgegangen, den sie ein Leben lang liebte und von dem sie sich geliebt fühlte. Nicht nur in guten Zeiten, sondern ganz besonders im Leid, in Krankheit und bis zum Tod.

 

Oft und oft hat Leni zu Herta gesagt: „Siehst Du, wie Gott uns liebt?“ Besonders berührend war diese Frage in den letzten Tagen ihres irdischen Lebens, obwohl oder weil sie wusste, dass ihr Leben zu Ende geht. Diese Frage — immer mit dem großen Wunsch, auch die Bestätigung durch andere zu finden — kam dann, wenn Glück und Gnade Gustl und sie begleitet haben, aber auch dann, wenn Not und Bedrängnis Leni beschäftigten.

 

Leni konnte aus dieser Kraftquelle, aus Gottes für sie spürbarer Liebe, jene Energie und Kreativität schöpfen, die sie so bewundernswert solidarisch für Menschen in Not handeln ließ und ihr half, so vielen Menschen Freude zu bereiten. Hier gibt es ungezählte Beispiele, von denen ganz sicherlich alle, die sie gekannt haben, erzählen können. So geschah es auch bei unserer klösterlichen Zusammenkunft am Abend ihres Todestages.

 

Leni hatte ein wahrlich offenes Herz, für alle die traurig und bedrückt waren. Da bot sie ihre hilfreichen Hände an. Hände, die anderen Freude bereiten und so viele Menschen trösten konnten. Sie konnte nicht nur Blumen so präsentieren, dass ihre Schönheit, ihre Besonderheit und ihre Herkunft von Gott allen bewusst wurde, auch jenen, die nicht an ihn glauben. Leni konnte durch ihren Ideenreichtum auch die Schönheit der kleinen und großen Dinge der Schöpfung hervorheben und durch ihr Engagement die Liebe Gottes zu allen Menschen bewusst machen. Und solchen Menschen werden wir nicht oft in unserem Leben begegnen. Leni war schon allein wegen ihres liebevollen und fürsorglichen Wesens geliebt und geschätzt in unserer Hausgemeinschaft und mit Sicherheit bei allen Menschen, mit denen sie Kontakt hatte.

 

Ihre Umsicht und Obsorge war schon fast sprichwörtlich. Und gab es einmal eine Meinungsverschiedenheit, so war si die erste, die wieder die versöhnende Hand ausstreckte.

 

Weil sie Gott liebte und sie sich von ihm geliebt fühlte, hat sie n och alles, was in ihrer Macht stand, geordnet - besonders im Hinblick auf ihren geliebten Gustl - und ist in bewundernswerter Haltung im vollen Vertrauen auf unseren gemeinsamen Gott aus dem irdischen Leben geschieden.

 

Am Samstag, den 13. Oktober 2007, 14:30, wollen wir uns in der Klosterkirche nochmals von Leni verabschieden. Wir alle, die wir ihr begegnen konnten, dürfen gemeinsam dankbar sein, dass uns Leni im Leben begleitet und Gott uns diesen Menschen geschenkt hat.

 

Sie wird uns nicht endgültig verlassen und uns nicht genommen, sondern immer mit uns sein.

Herta & Ludwig Bacher

 

Abschiedsbrief an meine Freundin Leni zu Allerheiligen

 

Bei der Verabschiedung am Samstag (13.10.2007) war ich so aufgewühlt, dass ich nicht sprechen konnte. Es liegt mir aber am Herzen, diesen Abschieds- und Dankesbrief noch zu schreiben.

 

Die Gedanken an Dich, liebe Leni, lassen mich einfach nicht los! Die tiefe Freundschaft, die uns verband, fehlt mir sehr! Oft hab ich Dich spontan angerufen, um mit Dir zu plaudern oder einen Rat zu holen. Du warst ein Mensch, bei dem ich mich immer wohl gefühlt habe und mich immer von Herzen freute, wenn ich Dich sah!

 

Ich denke gerne an die vielen Saunaabende zurück, damals noch im Brauhaus, wo wir dann im Garten bei einem Glaserl beisammen saßen und über Gott und die Welt plauderten. Diese Saunatradition setzten wir im Alten Kloster nahtlos fort. Die vielen Cursillorunden, wo wir Du, Hermi, Sissy und ich oft Tränen lachten, aber auch ernste Themen berührten!

 

Besonders schön war es in Weitra, wo ich als Waldviertlerin noch viele schöne Eckerln durch Dich kennen lernte, aber auch Deine legendäre Gastfreundschaft genießen durfte! Viele Kochrezepte hast Du uns schmackhaft gemacht und viel Kreatives habe ich von Dir übernommen!

 

Du warst auch immer für die am "Rande" Stehenden da, immer wieder hast Du Dich für Erwins Caritasarbeit interessiert und nachgefragt.

 

Wir hatten eine wunderbare Zeit, gemeinsam hatten wir Schönes aber auch Trauriges zu bewältigen, aber Deine positiven Aussagen bleiben mir immer im Gedächtnis!

 

Mit wenigen Freunden kann man lachen, aber auch beten - mit Dir war es möglich - dafür bin ich dankbar!

Deine Isolde Pucelj

 

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